Französisches Theater am Sophie-Hedwig-Gymnasium (17. 06. 2017)
Zum zweiten Mal konnten die Französisch lernenden Schüler des Sophie-Hedwig-Gymnasiums ihre bisher erworbenen Kenntnisse im Rahmen von Theaterstücken auf die Probe stellen.
Astrid Sacher und Frédéric Camus vom Knirps-Theater luden diesmal zu einer Reise nach Paris und in seine Vorstädte ein. In ihren Stücken schlüpfen sie in viele verschiedene Rollen und binden die Schüler in ihre Aufführungen ein.
Für die Klassen 6 bis 8 wurde das Stück „Rendez-vous: Paris“ gezeigt. Viktoria, eine deutsche Frau, telefoniert zu Beginn mit einer Freundin in Deutschland, die alles über ein geplantes Date wissen möchte. So ist es für die Schüler mit geringeren Sprachkenntnissen leichter, die ganze Geschichte zu verstehen. Auf der Suche nach dem Märchenprinzen Victor Noir, der sich als Journalist ausgibt und sich mit ihr in Paris verabredet, lernt sie viele Facetten von Paris, dessen Stadtvierteln und Bewohnern kennen. In einem Gedicht beschreibt der geheimnisvolle Franzose Viktoria seinen Wohnort als einen sehr schönen Ort, an dem auch viele Prominente anzutreffen sind. Das alles klingt für Viktoria ziemlich gut, sie muss sich auf ihr Gefühl verlassen, da sie Victor nur über das Internet kennengelernt hatte. Sie sucht ganz Paris nach dem erwähnten Ort ab, doch sie findet weder den Ort noch Victor. Doch egal wo sie hinkommt, begegnet ihr ein und derselbe Mann. Nachdem ihr dieser von skurrilen Läden wie „ Chez Youssuf“ bis hin zur letzten Metrofahrt folgt, spricht sie ihn an. Er schlägt vor, sie zu Victor zu bringen und ihr bei dem Rätsel zu helfen. Sie willigt ein und er führt sie zu dem alten Friedhof, „Père Lachaise“, auf dem sehr viele Berühmtheiten begraben sind. Er erklärt ihr, dass er sich als Victor ausgegeben hatte und der richtige Victor bereits tot sei – erschossen von dem Neffen Napoléons.
Am Ende der Geschichte bekräftigen die beiden Schauspieler, dass es alle in dem Stück vorkommende Orte wirklich gebe und man sie in Paris besichtigen könne.
„Mefie-toi des apparences“ wurde für die Klassen 9 und 10 gespielt. Das Stück setzt sich kritisch mit den aktuell bestehenden Vorurteilen zu den Bewohnern und der Lebenssituation in den Pariser Vorstädten auseinander. Während eines 2-wöchigen Praktikums soll die deutsche Praktikantin, die diesen Aufenthalt bei einem Wettbewerb gewonnen hat, zusammen mit dem Sohn des Chefs eine Reportage über das Leben in der 'cité' im Sommer schreiben. Natürlich müssen dafür Recherchen stattfinden, von denen sie ihren Chef nur schwer überzeugen kann, denn die Vororte sind gefährlich. Das wird immer wieder sehr deutlich betont. In der Realität sieht es aber dann doch ganz anders aus. Die Leute, die dort leben, sind mit ihrer Situation zufrieden und es geschieht gar nichts Gefährliches. Dabei werden immer wieder Vorurteile wie z. B. brennende Autos oder bewaffnete Drogendealer angesprochen und widerlegt: Der aus dem Gefängnis entlassene ehemalige Drogendealer hat dort auch Klarinette spielen gelernt und gibt inzwischen Konzerte. Dazu lädt er die Deutsche und ihren Chef, der seine Meinung von Grund auf revidieren muss, ein. Der Chef verzichtet sogar auf eine Superstory, als eine Polizistin den Drogendealer zu Unrecht verhaftet und das Konzert damit auszufallen droht. Er hatte nämlich den vermeintlichen 'Diebstahl' gefilmt und kann nun beweisen, dass der ehemalige Drogendealer freundlicherweise das verlorene Portemonnaie einer Touristin zurückbringen wollte.
Auch bei dieser Vorführung integrierte Astrid Sacher immer wieder deutsche Sätze oder Wörter und sorgte dafür, dass die Schüler dem Stück gut folgen konnten. Frédéric Camus sprach ausschließlich Französisch und bot somit den Anreiz, ihn als Muttersprachler ebenfalls zu verstehen.
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