Besuch der deutschen Lehrer in Polen (12. 04. 2016)
Seit September 2015 besteht eine Partnerschaft zwischen dem Sophie-Hedwig-Gymnasium und dem Nikolaus-Kopernikus-Gimnazjum Nr. 2 in Krotoszyn in Polen. Im Rahmen des Erasmus-Programms kam es vom 05. - 11.04. zu einem Besuch der Kollegen Herrn Landwehr, Herrn Dejon und Frau Schefzyk an der dortigen Schule.
Schwerpunktmäßig ging es während dieser Woche um den Austausch und die Weiterentwicklung von unterrichtlichen Kompetenzen. Daher hospitierten die deutschen Kollegen u. a. in den Fächern Geschichte, Biologie und Deutsch und konnten auf diese Weise einen breiten Einblick in die Unterrichtsgestaltung der polnischen Kollegen gewinnen. Ein wichtiger und fächerübergreifender Schwerpunkt stellt dabei der bilinguale Unterricht dar, der beispielsweise im Fach Biologie praktiziert wird. Den Schülerinnen und Schülern werden neben den fachlich relevanten Aspekten auch Vokabular und Grammatik der englischen Sprache konsequent vermittelt. Im Hinblick auf die zukünftige Gestaltung des bilingualen Zweigs des SHG können hier wertvolle Erfahrungen ausgetauscht werden.
Insgesamt wird im polnischen Unterricht viel Wert auf breite Wissensvermittlung der fachlichen Inhalte gelegt. Diese werden durch die Schülerinnen und Schüler auch zuhause zeitintensiv nachbearbeitet. Der Lernerfolg wird, wie regelmäßig auch im deutschen Unterricht, zu Beginn der Stunde z. B. durch schriftliche Hausaufgabenüberprüfungen dokumentiert. Im Vergleich zum rheinland-pfälzischen Lehrplan werden den polnischen Lehrern bei einem straffen Lehrplan nur wenige Freiheiten bei der inhaltlichen Gestaltung des Unterrichts gewährt. Dies hat zur Folge, dass verstärkt Vorträge und Referate zum Einsatz kommen, die durch modernste Technik in Form von Smartboards und Beamern visuell unterstützt werden. Gemeinsam sind offene Lernumgebungen (z. B. das gemeinsame Lernen in der Natur) sowie motivierende und alltagsnahe Unterrichtseinstiege, um verschiedene Lernkanäle anzusprechen und den Schülerinnen und Schülern die alltägliche Relevanz der Lerninhalte nahe zu bringen. Der naturwissenschaftliche Unterricht beinhaltet zur Veranschaulichung des Gelernten auch Experimente, an denen die Klasse teilhaben kann.
Neben dem Austausch und der Reflexion von Unterrichtsmethoden waren auch kulturelle und historische Programmpunkte eingeplant. So besichtigten wir das Museum und die Synagoge der nahegelegenen Stadt Ostrów sowie das Jagdschloss in Antonin, in dem der Musiker Chopin eine geraume Zeit lebte und wirkte. Gegen Ende unseres Aufenthalts hatten wir die Möglichkeit an der Gedenkfeier des Massakers von Katyn, bei dem 1940 tausende Polen ermordet wurden, sowie des Todes von Lech Kaczynski, dem ehemaligen polnischen Präsidenten, teilzuhaben.
Wie bei jedem unserer Besuche wurden wir auch diesmal äußerst gastfreundlich und herzlich empfangen, sodass wir uns schon sehr darauf freuen, im Mai mit den deutschen Austauschschülern des SHG nach Krotoszyn zurückkehren zu dürfen.
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