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Ethik

Rundweg - Ethik
Schule Athen - Ethik

 

 

 

Ethische Fragen werden zunächst einmal ganz konkret im eigenen Leben und Handeln vorgefunden. Dabei haben Menschen immer wieder festgestellt, dass sie Werte brauchen, um bestimmte Lebenssituationen zu meistern. Ebenfalls hat sich die Menschheit auch schon immer ausgetauscht, welche Handlungen und Unterlassungen denn nun berechtigt sind und welche nicht (nicht selten aber mit Gewalt!).

Ethische Orientierung und die Auseinandersetzung um Werte und Normen nehmen heute in unserer Demokratie eine immer wichtigere Rolle im privaten und gesellschaftlichen Leben ein. Öffentliche Diskussionen z.B. um den Zusammenhang zwischen dem Medienkonsum von Kindern und Jugendlichen und der Brutalität jugendlicher Gewalt werden immer leidenschaftlicher geführt. Aber auch die immer zahlreicher werdenden „Ethikkommissionen“, die z.B. bei der Frage nach der Sterbehilfe eingesetzt und um Rat gefragt werden, verdeutlichen dieses menschliche Bedürfnis nach ethischer Orientierung.

Allerdings ist die Frage nach dem Guten und Bösen, nach Werten und Normen nicht neu – seit der Antike haben zahlreiche Philosophen, Theologen und Naturwissenschaftler immer wieder darüber nachgedacht und sind dabei zu Überlegungen und Antworten gekommen, die auch heute noch (oder gerade heute wieder) von Bedeutung sind. Zu nennen sind hier beispielsweise die Frage nach der Gerechtigkeit, die Frage nach einem sinnvollen Leben, aber auch die Frage nach Sterben und Tod.

Der Ethikunterricht beschäftigt sich mit dem gesamten Spektrum ethisch relevanter Probleme und orientiert sich hierbei speziell an den Lebenserfahrungen von Kindern und Jugendlichen. Wesentliche Positionen der Ethik aus Geschichte und Gegenwart werden beleuchtet und daraufhin befragt, ob und inwieweit sie für das private und gesellschaftliche Leben junger Menschen wichtig sind bzw. wichtig sein könnten oder sollten.

 

In der Fächergruppe Religion/ Ethik ist die Auseinandersetzung mit der jüngeren Geschichte der Stadt Diez ein wichtiger Baustein des Unterrichts, welcher ab Klasse 5 anhand von Erlebnisspaziergängen, Zeitzeugenberichten etc, für die Schülerinnen und Schüler erfahrbar gemacht wird. So ist hier z.B. ein Besuch der jüdischen Erinnerungsorte oder der Stolpersteine möglich, auf dem man mehr über die von den Nationalsozialisten verfolgten Stadtbewohner aus Diez erfahren kann. Themen wie Menschenrechte, Zivilcourage, Gewalt und Umgang mit Minderheiten werden hier erlebbar.

 

Ziel des Ethikunterrichts

Da inzwischen weniger als die Hälfte der deutschen Bevölkerung Mitglied einer der beiden „großen“ christlichen Kirchen ist, wird inzwischen auch in Rheinland-Pfalz ein einheitliches Fach Ethik/ Religionskunde im Klassenverband diskutiert. Denn, während der konfessionelle Religionsunterricht mit geteilten Klassen in der Regel immer noch davon ausgeht, dass die vermittelten religiösen Werte auch von der Familie und der Kirchengemeinde getragen werden, kann sich der Ethikunterricht in der Schule nicht auf traditionell gefestigte Wertvorstellungen verlassen: Sein Ziel ist es, junge Menschen bei der Entwicklung und Begründung eigener moralischer Wertvorstellungen konstruktiv zu unterstützen und zu begleiten. Diese Ausrichtung des Ethikunterrichts kommt unserer gesellschaftlichen Realität am nächsten, da traditionell christliche Werte selbst von den Mitgliedern der Kirchen immer wieder infrage gestellt werden. Dass Moral in einer demokratischen, respektvollen und gewaltfreien Atmosphäre erlernbar ist, kann im Ethikunterricht ausprobiert werden. Damit sollen die Schülerinnen und Schüler auch im Ethikunterricht zu selbst- und verantwortungsbewussten Persönlichkeiten erzogen werden.

 

Am Sophie-Hedwig-Gymnasium wird das Fach „Ethik“ in den Sekundarstufen 1+2 als zweistündiges Ersatzfach (in der Jahrgangsstufe 8 einstündig) für katholische bzw. evangelische Religion unterrichtet. Voraussetzung für die Teilnahme am Ethikunterricht ist landesweit eine schriftliche Abmeldung vom katholischen bzw. evangelischen Religionsunterricht. Diese Erklärung muss die Schülerin oder der Schüler (bzw. die Eltern) in den ersten beiden Wochen des jeweiligen Schuljahres bzw. Schulhalbjahres im Schulsekretariat vorlegen. Aufgrund der Religionsmündigkeit ab dem 14. Geburtstag ist eine Einverständniserklärung eines Erziehungsberechtigten ab diesem Zeitpunkt nicht erforderlich.

Ein Wechsel zurück in den Religionsunterricht ist zu Beginn eines jeden Schuljahres möglich.

 

Lehrwerke:

In der Orientierungs– und Mittelstufe arbeitet das SHG mit dem Lehrwerk „Fair Play“ des Westermann-Verlags. In den Ethik – Grundkursen der MSS verwenden die Lernenden das Lehrwerk „Standpunkte der Ethik“ des Schöningh-Verlages.

 

Schriftliche Leistungsnachweise:

Klasse  5 – 10        10 Stunden-Tests, SAHs (schriftliche Überprüfung der Hausaufgaben),

                               sonstige Leistungen (Anzahl variiert)

Grundkurs Ethik     eine Klausur pro Halbjahr sowie sonstige Leistungen

 

Lehrende:

Frau Drinovan, Herr Reutzel, Herr Stößlein